Schulung zur Bienengesundheit vom Landratsamt Mittelsachsen
Vor zwei Wochen bekamen wir überraschend die Einladung zu einer Schulung für Imker vom Landratsamt Mittelsachsen. Heute war nun der Termin in der Außenstelle in Döbeln.
Es gab 3 Vorträge:
» Bekämpfung und Prophylaxe von anzeigepflichtigen Tierseuchen bei den Bienenständen unseres Landkreises
Referentin war Dr. Kunze vom Referat Tierseuchenbekämpfung und Tiergesundheitsschutz
Es ging hauptsächlich um die Erkennung und Bekämpfung der amerikanischen Faulbrut (Typ ERIC I und ERIC II). Dabei wurde aufmerksam gemacht, dass ERIC I der bekannteste Typ ist und auch die klassischen Symptome zeigt. Der Typ ERIC II ist schlechter zu erkennen ist, da die bekannten Symptome fehlen. Hierbei zeigte Frau Dr. Kunze, welche Maßnahmen ergriffen werden, sofern in der Futterkranzprobe Fraulbrutsporen nachgewiesen wurden.
Auf die Wichtigkeit der Futterkranzprobe wurde mit Nachdruck hingewiesen und sie stellte Verfahrensweisen dar, wie verwertbare Futterkranzproben genommen werden müssen. Auch auf die gegenseitige Hilfe, welche sich Imker untereinander bei auftretender Faulbrut leisten sollten, wies Frau Kunze hin.
Es gibt zur Zeit (März 2011) 3 Sperrbezirke im Landkreis Mittelsachsen. Wir gehen davon aus, dass das Auftreten der Faulbrut in Mittelsachsen auch der Grund war/ist, um mit der Imkerschaft enger in Kontakt zu treten – ein guter Schritt wie wir finden. Zum Schluss kam Frau Dr. Kunze auf die Varroa zu sprechen.
Der Vortrag war schlüssig und die wichtigsten Fakten sind klar und nachvollziehbar präsentiert worden. Dabei ist Frau Dr. Kunze nicht zu tief in die Materie eingestiegen, um die Zuhörer nicht zu überfordern. Am Ende des Vortrages versuchte sie auch Ängste bei den Zuhörern abzubauen, um nicht durch Unkenntnis und unbegründete Ängste der Faulbrut Vorschub zu geben, weil keine Proben eingereicht werden.
» Anwendung von Tierarzneimitteln bei Bienen – Rückstandsproblematik, rechtliche Forderungen
Referent war Herr Dr. Poike – Referat Tierschutz und Tierarzneimittelüberwachung
Herr Poike führte aus, welche Maßnahmen es in Sachen Varroabekämpfung gibt, welche zulässig und welche nicht zulässig sind. Dabei ging er die einzelnen Produkte durch, welche durch die sächs. Tierseuchenkasse finanziert werden. Er sprach auch an, welche Medikamente bzw. ins Bestandsbuch einzutragen sind.
» Wichtige lebensmittelhygenische Forderungen bei der Gewinnung und Verarbeitung von Honig
Referentin war die Tierärztin Frau Grundmann vom Referat Lebensmittelüberwachung und Fleischhygiene
Sie führte aus welche Anforderung an den Imker in Bezug auf Hygiene gestellt werden, wenn er Honig schleudert und abfüllt. Dabei beschrieb sie was alles im Schleuderraum zu sein hat, welche Materialien lieber nicht im Schleuderraum vorzufinden sind und wo Gefahren für die Hygiene lauern. Danach sprach Sie über die Anforderungen an ein ordentliches Honigetikett, welche Kennzeichnungen auf dem Etikett untergebracht werden müssen und was man lieber nicht drauf schreibt, auch wenn es gut klingt. Sie sprach ebenso eine Probezurückstellung einer Charge an, die Loskennzeichnung sowie die häufigsten Kennzeichungsfehler an.
» Unser Fazit und Eindruck
Diese Veranstaltung war genau richtig. Dadurch wurde der Kontakt von Amt zu dem Imkern verbessert. In unserem kurzen Gespräch nach der Veranstaltung erfuhren wir noch, dass die Mitarbeiter mit der Resonanz bzw. Anwesenheitszahl zufrieden waren. Die Veranstaltung wurde 3 Mal durchgeführt mit unterschiedlichen Zeiten und unterschiedlichen Standorten. Insgesamt sind der Einladung zu den 3 Terminen 70 Imker gefolgt.
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 02. März 2011 um 21:59 Uhr veröffentlicht.
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Ein Kommentar
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1. – Frank
Kommentar vom 03. März 2011 um 10:42
Hallo Ihr beiden!
Vielen Dank für diesen Bericht! Sowas sollte überall durchgeführt werden.
Gruss Frank