Phalaenopsis mit Infektion erfolgreich behandelt
Man muss eine infizierte Phalaenopsis-Orchidee nicht zwingend wegschmeißen, allerdings sollten die notwendigen Erste Hilfe-Maßnahmen gründlich und sauber durchgeführt werden. Zur Motivation zeige ich meinen Problemfall und dessen Entwicklung innerhalb eines Jahres nach der Infektion.
Phalaenopsis mit Pilzinfektion
Voriges Jahr im April entdeckte ich an einer Phalaenopsis-Orchidee eine deutliche Blattveränderung. Diese braunen, eingefallenen Stellen waren kein Sonnenbrand, denn die Flecken breiteten sich immer weiter aus. Da es sich bei der Pflanze um eine wunderschön duftende Variante handelte, fiel es mir sehr schwer sie einfach zu entsorgen. Ich entschied mich für Erste Hilfe-Maßnahmen.
Stand 14.04.2016 – Braune, eingefallene Flecken auf mehreren Blättern
Meine Erste Hilfe-Maßnahmen
Zuerst kaufte ich mir im Drogeriemarkt klassische Rasierklingen für Herren. Ich empfehle tatsächlich diese Art von Rasierklingen und nicht das Schneiden mit einem Messer. Diese wirklich mega scharfen Klingen sorgen für einen sehr guten Schnitt, d.h. das Pflanzengewebe wird sauber zertrennt und nicht gequetscht oder gerissen.
Um die bestmögliche Hygiene zu bieten, zog ich mir Einweghandschuhe an. Danach holte ich die Rasierklinge aus der Schutzfolie und schnitt alle betroffenen Stellen großzügig weg. Das eine stark befallene Blatt schnitt ich ganz ab, da es die Pflanze höchstwahrscheinlich sowieso abstoßen würde. Danach wurden alle Schnittstellen mehrmals gründlich mit Holzkohlepulver betupft.
Die Erste Hilfe habe ich bei der Phalaenopsis erfolgreich durchgeführt. Nun hieß es warten…
Stand 21.05.2016 – Alle Schnittstellen sind gut versiegelt
Große Erleichterung: Einen Monat später waren keine neuen Flecken in Sicht und auch die Schnittstellen vernarbten sehr gut. Etwa im Juli/August 2016 entdeckte ich die zarte, kleine Spitze eines neuen Blattes.
Stand 15.01.2017 – Neue Blätter und ein Blütentrieb
Anfang Januar 2017 entwickelte die Orchidee ihren ersten Blütentrieb seit der Infektion. Ich war happy. 🙂 Auch zwei kräftige Blätter bekam sie in der Zwischenzeit.
Stand 15.04.2017 – Erste offene Blüte und guter Allgemeinzustand
Ein Jahr später sieht der Allgemeinzustand der Pflanze gut aus, jedoch scheint sie noch nicht 100%ig gesund zu sein. Trotz der vielen Knospen im Januar, waren die meisten Blüten verkrüppelt und wurden zeitnah abgeworfen. Auch eines der neuen Blätter zeigt einen leichten krummen Wuchs. Erst Mitte April öffnete sie die erste Blüte ohne Defekte.
Ich glaube, im Großen und Ganzen hat sie es geschafft. 🙂
Fragen und Kommentare sind immer erwünscht.
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 19. April 2017 um 07:22 Uhr veröffentlicht.
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3 Kommentare
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1. – Dani
Kommentar vom 19. April 2017 um 15:58
An eine Infektion hätte ich nicht gedacht, aber möglicherweise ist das der Grund für die Blattveränderung und den darauf folgenden Blattabwurf meiner Orchidee.
Liebe Grüße
Dani
2. – Maja
Kommentar vom 19. April 2017 um 19:23
Hallo Dani,
das kann gut sein. Vorallem von Herbst bis Frühjahr sind Pilzinfektionen bei Orchideen gar nicht so selten. Zum Glück hatte ich es bislang nur einmal und das bei dem oben genannten Fall.
Viele Grüße,
Maja
3. – Phalaenopsis-Orchideen: Krankheiten, Schädlinge & Pflegefehler » Majas Pflanzenblog
Pingback vom 21. Januar 2018 um 20:06
[…] ohne klare Abgrenzung zum restlichen Blatt und sehen mehr wie zerstörtes Gewebe aus, dann kann es ein Pilzbefall oder seltener ein Virusbefall sein. Die betroffene Pflanze sollte isoliert, behandelt oder entsorgt […]