Phalaenopsis umtopfen: Töpfe, Substrat & Anleitung
Eine kräftige und gesunde Phalaenopsis-Orchidee bildet in 2-3 Jahren so viel Wurzelmasse, dass man sie umtopfen sollte. Generell ist das Umtopfen einer gesunden Pflanze kein Problem, aber es gibt einige Punkte zu beachten.
Wann wird umgetopft?
Der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen ist während der Wachstumsphase. Erkennt man an der Orchidee ein neues Herzblatt oder junge, hellgrüne Wurzelspitzen, dann ist der Zeitpunkt genau richtig.
Den richtigen Topf kaufen
Phalaenopsis-Orchideen mögen auch Licht an den Wurzeln, deshalb gibt es spezielle Orchideentöpfe aus transparenten Kunststoff. Diese Töpfe bekommt man mittlerweile in jedem guten Blumengeschäft, Baumarkt oder beim Orchideenzüchter.
Die Standardgröße bei gekauften Orchideen ist häufig ein 12 cm Topfdurchmesser. Beim Umtopfen gilt, dass der neue Topf eine maximal zwei Größen größer als der vorherige Topf sein sollte. Allerdings gilt auch: Lieber etwas kleiner als zu groß, sonst trocknet das Substrat in der Mitte des Topfes schlecht ab und es kommt zur Wurzelfäule.
Des Weiteren ist es wichtig, dass die Kunststoff-Töpfe viele Ablauflöcher und eventuell ein kleines Ablauf-Türmchen in der Mitte des Bodens haben.
Das richtige Substrat wählen
Sogenannte Orchideenerde aus Discountern oder Baumärkten ist keinesfalls geeignet für Phalaenopsis-Orchideen. Diese Erden beinhalten viel zu feine Bestandteile, welche zu lange das Wasser speichern. Die sensiblen Orchideenwurzeln fangen bei Staunässe sehr schnell an zu faulen.
Es ist immer ratsam ein gutes Orchideensubstrat aus einer Orchideengärtnerei zu kaufen, am besten eine Mischung, welche die Gärtnerei selbst bei ihren Pflanzen verwendet.
Mischung oder reine Pinienrinde
Die meisten Orchideengärtnereien bieten eine hauseigene Mischung an. Diese beinhaltet häufig Pinienrinde in verschiedener Größen, etwas Sphagnum oder Styroporkügelchen, Kalk für den optimalen pH-Wert und manchmal auch Dünger. Alternativ ist es auch möglich nur reine Pinienrinde zu verwenden. Da ist eine mittlere Körnung (15-25 mm) als Standardsubstrat geeignet.
Substrate für Jungpflanzen
Für Jungpflanzen gibt es ebenfalls spezielle Substratmischungen, welche eine etwas kleinere Körnung haben und länger das Wasser speichern. Alternativ kann bei jungen Phalaenopsis-Orchideen auch reine Pinienrinde mit einer feinen Körnung (5-15 mm) verwendet werden.
Anleitung zum Umtopfen
1. Tauchen
Einen Tag vor der Umtopfaktion sollte die Orchidee für etwa 15 Minuten im Wasser tauchen. So kann sich das Substrat mit Wasser vollsaugen und ist leichter von den Wurzeln abtrennbar. Außerdem brechen die Wurzeln im vollgesogenen Zustand deutlich seltener und lassen sich gut biegen.
2. Neuen Topf wählen
Nun einen passenden transparenten Kunststoff-Topf für die Orchidee heraussuchen. Als Faustregel gilt: Der neue Topf darf eine maximal zwei Nummern größer sein als der alte Topf. In meinem Fall bin ich von 12 auf 14 cm gewechselt.
3. Alten Topf entfernen
Nun wird der alte Topf entfernt. Sind die Wurzeln zu stark durch die Öffnungen im Boden gewachsen, dann ist oftmals (wie in meinem Fall) ein Aufschneiden des Topfes sinnvoll.
4. Substrat und faule Wurzeln entfernen
Das alte Substrat wird so gut es geht aus den Zwischenräumen entfernt. Pinienrinde, welche fest an den Wurzeln hängt, brauch nicht abgemacht werden. Alte und faule oder vertrocknete Wurzeln mit einer sauberen Schere abschneiden und entsorgen.
5. In neuen Topf setzen
Bevor der Topf mit Substrat aufgefüllt wird, kann noch einmal getestet werden ob der neue Topf weiterhin die optimale Größe hat. Schneidet man bei einer Phalaenopsis viele faule Wurzeln ab, so kann es passieren, dass ein Umtopfen in die selbe Topfgröße angebracht ist. Ich entscheide da immer nach Bauchgefühl.
6. Mit Substrat befüllen
Wer möchte kann im unteren Teil des Topfes etwas Drainage aus kleinen Styroporstückchen oder größerer Pinienrinde legen, dann die Pflanze darauf setzen und das frische Substrat in den Topf und in die Wurzelzwischenräume einfüllen. Das Substrat nicht andrücken, sondern mit kurzem Schütteln oder Stoßen etwas verdichten. Während es Einfüllens immer darauf achten, dass die Pflanze nicht zu tief und nicht zu weit oben im Topf sitzt.
7. Angießen und Besprühen
Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Gesunde, kräftige Pflanzen können gleich nach dem Umtopfen mit Regenwasser angegossen werden. Kränkelnde Orchideen die erste Zeit lieber nur täglich Besprühen und erst nach etwa 7 Tagen angießen, damit alle Schnittstellen und Verletzungen abheilen können. Alternativ kann auch eine Folientüte als Verdunstungsschutz über die Pflanze gestülpt werden, damit so die Luftfeuchtigkeit ohne Gießen oder Sprühen um die Pflanze erhöht wird.
Bei diesem Thema gibt es sehr viele verschiedene Meinungen und Erfahrungen. Ich gieße immer gleich nach dem Umtopfen an. Beim Weglassen hatte ich jedes Mal den Eindruck, dass die Orchideen nach einigen Tagen an Wassermangel litten und das trotz regelmäßigem Besprühen. Generell wird das Angießen bei gesunden Pflanzen wohl weniger ein Problem werden. Kranke oder geschwächte Exemplare brauchen auf jeden Fall eine Sonderbehandlung.
Nun können noch die vorhandenen Blütentriebe mit Orchideenstäben und Klammern fixiert und das Namensschildchen im Topf angebracht werden.
Fragen und Kommentare sind immer erwünscht.
Verwendete Quellen:
- natürlich meine eigenen Erfahrungen mit Phalaenopsis-Orchideen
- Brigitt Goede – Orchideen, Der Praxis Ratgeber
- Jörn Pinske – Orchideen für Einsteiger
Dieser Beitrag wurde am Freitag, 26. August 2016 um 16:24 Uhr veröffentlicht.
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