Chilis überwintern mit Kunstlicht – Winter 2017/2018
Im Winter 2017/2018 starteten wir das zweite Mal eine Überwinterung unserer mittlerweile 16 Chilipflanzen. Mit den Fehlern und Erkenntnissen aus dem vorigen Jahr, überdachten wir die Überwinterungsbedingungen und versuchten es erneut, aber diesmal anders.
Anfang November kamen die Pflanzen ins Winterquartier. Das war leider irgendwie schon zu spät, denn sie zeigten schnell mit Blattfall ihren Unmut bzgl. der kalten Temperaturen.
Voriges Jahr: Kühle Überwinterung und deren Nachteile
Vorigen Winter versuchten wir es mit einer kühlen Überwinterung. Die Temperatur im Winterquartier lag zwischen 10-15°C und die Pflanzen wurden mit einer 36 Watt Daylight-Leuchtstoffröhre für etwa 12 Stunden beleuchtet.
Ein Nachteil der kühlen Überwinterung ist, dass es zu einem Wachstumsstillstand wegen der Kälte kommt. Dies muss man immer beachten und demzufolge auch deutlich sparsamer gießen. Wir hatten in diesem Winter von unseren 8 Pflanzen zwei Verluste durch Wurzelfäule.
Durch den aufgetretenen Wachstumsstillstand düngten wir nicht mehr, weshalb die Pflanzen im Frühjahr stark unterversorgt waren und nur schwer wieder auf die Beine kamen.
Schädlinge wie Blattläuse breiten sich aufgrund der niedrigen Temperaturen langsamer aus. Sobald sie aber trotzdem in Massen da sind, wird es schwer mit Nützlingen wie Marienkäferlarven zu arbeiten, da diese eine gewisse Betriebstemperatur von über 20°C benötigen. Hier helfen dann also nur chemische Mittel.
Dieses Jahr: Chilis werden warm überwintert
Diesen Winter stehen unsere mittlerweile 16 Chilipflanzen in einem Raum mit etwa 22°C. Diese warme Temperatur gefällt den Chilis deutlich besser, allerdings breiten sich nun Schädlinge fast explosionsartig aus. Eine regelmäßige Kontrolle und zeitnahe Behandlung mit chemischen Mitteln oder Nützlingen ist hier zwingend erforderlich.
Zudem müssen die Chilis regelmäßig gegossen und mit einem kaliumbetonten Dünger versorgt werden. Das Wachstum wird bei einer warmen Überwinterung nicht angehalten. Aber auch hier immer auf Staunässe achten.
Ein Nachteil dieser Methode sind eventuell anfallende Heizkosten für das warme Zimmer. Die werden bei uns allerdings nicht mit angerechnet, da das Zimmer genutzt wird und die Heizkosten auch ohne Chilipflanzen anfallen würden.
Mehr Licht muss her
Bei 16 Pflanzen ist eine Leuchtstoffröhre nicht mehr ausreichend. Aus diesem Grund besorgte ich eine zweite 120 cm lange Daylight-Leuchtstoffröhre mit 36 Watt. Beide zusammen verbrauchen also 72 Watt.
Das bedeutet: Bei einer Leuchtdauer von 14 Stunden täglich sind das etwa 1 kW pro Tag, d.h. es fallen circa 50,- Euro Stromkosten pro Überwinterung an (ich gehe da von 6 Monaten aus – November bis April).
Rahmenwerk für’s Licht
Damit die zwei 120 cm langen Leuchtstoffröhren alle 16 Pflanzen perfekt ausleuchten können, mussten sie oben mittig über den Pflanzen hängen. Wir entschieden uns dazu ein stabiles Rahmenwerk für die Beleuchtung zu bauen und nutzen etwa 12 Latten preiswertes Konstruktionsholz mit je 2 m Länge. Durch mehrere Querversträbung wurde das Gestell ausreichend stabil und wir konnten die Lampen mittig über die Chilis ausrichten.
Seitlich brachten wir noch große Pappen an, welche mit Alufolie beklebt wurden, und somit als Reflektor für noch mehr Lichtausbeute dienen.
Zum Schluss kam an die Konstruktion noch eine Zeitschaltuhr für die Lichtsteuerung. Die Lampen leuchten nun täglich von 7-21 Uhr.
Sinnvolles Zubehör
Damit man den Untergrund nicht zu sehr verschmutzt (wie in unserem Fall den Teppichboden), hat sich unter den ganzen Pflanze eine doppelte Schicht Malerfolie als nützlich erwiesen. Zudem habe ich alle Töpfe mit einer Unterschale versehen, so ist auch das Gießen deutlich einfacher.
Damit ein Trauermückenbefall rechtzeitig erkannt wird, ist es sinnvoll in alle Töpfe Gelbsticker aufzustellen.
Fragen und Kommentare sind immer erwünscht.
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 17. Januar 2018 um 18:59 Uhr veröffentlicht.
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2 Kommentare
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1. – Chilis überwintern: Blattläuse & Trauermücken bekämpfen - Winter 2017/2018 » Majas Pflanzenblog
Pingback vom 21. Januar 2018 um 13:43
[…] unsere Chilipflanzen nun etwa zwei Wochen im warmen Winterquartier standen und sich allmählich an die neue Umgebung und angenehmen Temperaturen gewöhnt haben, bemerkte ich […]
2. – Ergebnis: Chilis nach 6 Monaten ins Freie - Winter 2017/2018 » Majas Pflanzenblog
Pingback vom 12. Mai 2018 um 10:14
[…] ist es soweit: Die Temperaturen im April waren so mega warm, dass ich meine überwinterten Chilipflanzen endlich rausstellen konnte. Es wurde allerdings auch langsam Zeit, denn sie bereiteten mir zusehens […]