Bienenwachs klären – schnell und effektiv
In einem vorherigen Artikel habe ich erklärt wie wir mittlerweile alte Waben einschmelzen und zu Wachsteller verarbeiten. Irgendwann hat man dann eine ganze Menge Wachsteller rumliegen und dann geht der Spaß richtig los.
Wachs klären
Der 9 KW Gasbrenner und der Einkochtopf werden wieder Teamarbeit leisten. Man füllt unten ungefähr 2-3 Finger breit Regenwasser oder destilliertes Wasser rein und schmilzt darin die vorhandenen Wachsplatten. Wenn man das Wasser nicht rein macht, kann der Wachs überhitzen und das ist gefährlich. Nun kommen die konischen Eimer zum Einsatz. Diese werden innen komplett mit Spülmittel eingerieben, damit sich der Wachs später besser löst.
Wenn alles restlos eingeschmolzen ist macht man die Flamme aus (Feuergefahr!) und kippt die Suppe in ein oder zwei Eimer. Danach werden diese Eimer an einen Platz gebracht wo es warm ist, abgedeckt mit Pappe, Polysterol oder mit Noppenfolie und stehen gelassen. Wichtig ist, dass der Wachs ganz langsam abkühlt. Einen Tag danach war bei mir der Eimer noch leicht warm.
Zwei oder drei Tage später, hat man einen wunderbaren Wachsblock. Der Dreck unten dran wird abgeschabt und landet ebenfalls auf dem Kompost. Jetzt ist der Wachs einmal geklärt und sollte sich mindestens für Mittelwände eignen. Wenn man Kerzen gießen will, sollte man noch einmal den Wachs auf die selbe Art und Weise behandeln, weil die Kerzen sonst durch die Verunreinigungen nicht so gut brennen sollen (sagt man sich im Imkerforum).
Auch hier hat uns u.a. Don Kuchenmeister mit seinen Videos inspiriert:
Teil 3 – einen Wachskuchen machen
Teil 4 – Propolis und die Verarbeitung des sauberen Wachses
Mein Fazit
Es hat eine Weile gedauert bis ich so gemacht habe, aber diese Art und Weise der Wachsverarbeitung ist nicht teuer und nicht sonderlich aufwendig. Natürlich ist klar, dass das Verfahren auch irgendwo Grenzen hat. Umso mehr Völker man hat, desto mehr Wachs fällt an. Ein Berufsimker hat deutlich bessere Gerätschaften und bekommt den Wachs damit sicherlich deutlich effektiver sauber. Als Einsteiger ist es aber besser man macht es so, als nicht zu wissen was man überhaupt mit den Waben machen soll. Ich habe vor, diesen Wachs zu Mittelwänden zu verarbeiten.
Vielen Dank an Don Kuchenmeister aus den USA für seine tollen Videos und an Hartmut für seine Ideen.
Viel Spaß und wer Verbesserungsvorschläge oder Fragen hat – Da ↓ ist die Kommentarfunktion.
Dieser Beitrag wurde am Samstag, 15. März 2014 um 14:43 Uhr veröffentlicht.
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6 Kommentare
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1. – Alte Waben einschmelzen – effektiv und zeitsparend » Pflanzenblog
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2. – Margit Elisabeth List
Kommentar vom 16. März 2014 um 12:23
Liebe Maja,
ich habe eine Frage/Bitte zu einem Deiner Fotos auf flickr: Bienenschwarm im Baum (Mai 2010). Ich schreibe einen Bericht über Schwarmintelligenz, ausgehend von einer Begegnung mit einem Bienenschwarm in meinem Garten. Leider ist die Auflösung des Fotos viel zu schlecht, als dass man das Foto für den Druck verwenden könnte. Dieses Foto von Dir zeigt sehr genau, wie sich Bienen in einen Baum nach oben verkriechen. Jetzt meine Frage: Könnte ich Dein Foto – selbstverständlich unter Angabe Deines Namens und Bildunterschrift – für diesen Bericht verwenden? Er würde in einem Buch über Schamanismus veröffentlicht werden. Wärst Du damit einverstanden? Oder wärst Du mit der Veröffentlichung gegen ein Entgelt einverstanden?
Liebe Grüße aus Graz/Österreich, Margit
3. – Maja
Kommentar vom 16. März 2014 um 16:14
Hallo Margit,
kannst du mir bitte den Link zu dem Foto geben? Man kann die bei Flickr auch größer anschauen. Ich lade die ja immer in der Originalgröße hoch, damit man die u.a. auch für den Druck nehmen kann.
Viele Grüße,
Maja
4. – Fjonka
Kommentar vom 29. Juni 2015 um 09:50
Wir sind inzwischen beim Dampfentsafter zum schmelzen grösserer Wachsmengen angekommen (was aber seltsamerweise bei uns wunderbar klappt und überhaupt nicht langwierig ist. Mag dran liegen, daß wir ihn auf den Elektroherd stellen) Auch Sieb und Nylonstrumpfhosen leisten uns ebenfalls gute Dienste. Zum sammeln der Waben: ich schmelze immer sofort einmal ein, was anfällt, bei kleineren Mengen einfach im Topf, aufgefangen in einer Silikonbackform. Vorteil: keine Ameisen, keine Wavhsmotten, weniger Platzbedarf. Die kleinen Platten werden dann (weil bei uns Kerzen daraus werden) zusammen nocheinmal geklärt.
Bisher war das einzige ungelöste Problem: wie bekomme ich den Block aus dem Pott, wenn die Menge zu groß für die Silikonform ist. Jetzt werde ich es mal mit Spüli und Eimer testen, danke für den Tipp 🙂
5. – Libollo
Kommentar vom 07. April 2016 um 19:56
Was mache ich mit dem Wasser, dass sich unterhalb des Wachses bildet. Als ich gestern mein Wachs eingeschmolzen habe, und unwissentlich schnell habe abkühlen lassen, und dannach die Blocks herausgeholt habe ist noch jede menge „Saft“ auf dem Tisch geblieben. Dauerte nicht lange, da waren die Mädels da und haben getrunken wie die Weltmeister. Kann ich diesen „Saft“ sofern er sich hält auch als Futter im Herbst nutzen? Den Trester gebe ich wie im Beitrag erwähnt etweder meinen Pflanzen als Dünger zu, bzw. meinem Nachbarn der Hühner hat.
6. – Maja
Kommentar vom 07. April 2016 um 20:04
Nein das würde ich nicht machen. Das Wasser wird vergähren und anfangen zu stinken oder Schimmel ansetzen. Eigentlich dürfte das nur dreckiges Wasser sein und das gehört in den Ausguss.
Zudem wird durch das Kochen von „Honig“wasser HMF erzeugt welches ungesund für die Bienen ist.
Du möchtest dass deine Bienen richtig überwintern – dann füttere sie nicht mit Abfall sondern mit hochwertigem Futter. Am Futter sollte man niemals sparen denn nur gut überwinterte Bienen bringen im nächsten Jahr Honig.