Earl Grey selber machen – wie geht’s?
„Earl Grey selber machen – wie macht man das?“ hat sich der eine oder andere sicher schon gefragt und gewiss auch der eine oder andere Leser, der jetzt diese Zeilen liest. 😉
Bei einer nicht näher genannten großen Internetsuchmaschine sucht man nach dem Thema fast vergeblich. Es gibt ein gutes Rezept auf der Facebookseite des Teeverkäufers „Teekampange“. Wenn man etwas länger recherchiert findet man heraus, dass das Rezept höchstwahrscheinlich von Jean Pütz (der Hobbythektyp mit dem lustigen Bärtchen aus den öffentlich rechtlichen Programmen) stammt. Wie dem auch sei, wir haben das mal verbessert bzw. unseren Vorstellungen angepasst.
Warum Earl Grey selber machen?
Warum will man denn nun Earl Grey selber machen – „gibt ja genug Anbieter“ mag der eine oder andere einwenden. Das ist richtig und die Tees schmecken teilweise auch richtig gut. Allerdings steht da oft „mit natürlichem Aroma aus Bergamotteöl“ oder ähnlichem. Das ist ein Punkt der mich stört – Earl Grey (zumindest meiner) soll bitte vollständig mit Bergamotteöl aromatisiert sein. Ich bin kein Freund von Aromen, naturidentischen Aromen oder „natürlichen“ und doch künstlichen Aromen – das ist alles Fake und ein betriebswirtschaftliches Mittel um Geld zu sparen.
Genau genommen könnten die Mengen an Earl Grey, welche verbraucht werden sicher nicht mit ausreichend mit richtigem Öl aromatisiert werden oder niemand wöllte das bezahlen.
Ein weiterer Punkt ist die Tatsache, das aromatisierte Tees bei der Basisteemischung meist aus eher billigen Teesorten bestehen. Das ist auch nicht weiter schlimm, weil das Aroma die nicht so tolle geschmackliche Qualität überdeckt. Ich möchte aber mehr.
Ein weiterer Grund fürs selbst Herstellen ist einfach der Geschmack. Ich möchte an den Rädchen des Geschmacks drehen können und mir das nicht von irgendeinem Hersteller vorschreiben lassen müssen. Uns schmecken die Teemischungen zu lasch, das Bergamotte Aroma zu schwach und dafür bezahlt man dann noch relativ viel Geld.
Was braucht man für unseren Earl Grey?
Wie in dem oben verlinkten Rezept angegeben benötigt man natürlich Bergamotte Öl. Wir mögen die Malzigkeit des Assams. Deshalb nehmen wir als Basismischung einen uns gut schmeckenden Assamtee von Lebensbaum. Dann braucht man noch ein luftdicht schließendes (!), metallenes (!) Gefäß (das Öl soll wohl Plastik angreifen). Der Rest erfolgt wie in dem Rezept beschreiben – Bergamotte Öl auf einen Bierdeckel (gibts im Ramschladen sind aber wohl nicht so optimal wegen den Farben), knicken und unter den Tee legen.
Wie viel Öl kommt nun drauf? 20 Tropfen für 50g sind uns etwas zu wenig – wir haben da etwas mehr genommen. Es empfiehlt sich hier nicht gleich 100g Tee zu aromatisieren sondern mit kleinen Mengen anzufangen und seine individuelle geschmacklich optimale Dosierung zu finden.
Wir dürften jetzt billiger kommen als beim Teeanbieter wo wir rund 20 Euro für ein halbes Kilo Earl Grey zahlten (für eine Tasse brauchten wir ca 2 Teelöffel Tee). Da der Assam von Grund auf ohnehin stärker schmeckt brauchen wir da schon mal deutlich weniger.
Wie geht’s weiter?
Ich werde in Zukunft mal genau durchrechnen wie viel eine Tasse kostet. Auch werden wir es mal mit Dajeeling als Basis probieren (nein keine First Flush Plembe ;)). Auch kann ich mir gut vorstellen, eine Mischung aus Assam und Dajeeling als Basis zu nutzen. Hier müssen weitere Experimente angestellt werden, was aufgrund der vorrätig gehaltenen Teesorten nicht unbedingt leicht werden wird. Schwarztee pur trinken wir nur recht selten.
Ich hoffe der Artikel hat gefallen und viel Spaß beim Ausprobieren. Gerne können auch Anregungen in den Kommentaren hinterlassen werden.
Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 23. Mai 2012 um 22:14 Uhr veröffentlicht.
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6 Kommentare
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1. – Michael
Kommentar vom 29. Dezember 2013 um 16:47
Hallo, habe das gleiche Problem mit Earl-Grey Tees die nicht nach Bergamotte schmecken. Öl in Bio Qualität habe ich mir besorgt und damit einen Earl-Grey nacharomatisiert. Der Tee (Darjeeling Basis)befindet sich jetzt eine Woche in der Dose und riecht super, schmeckt aber dumpf und muffig. Habe für 50g Tee 10 Tropfen Öl benutzt. Ist eine Woche nicht ausreichend oder die Ölmenge zu gering? Kann man den Tee auch mit einer Überdosierung versauen? Das pikant, frische Aroma stellt sich einfach nicht ein. Vielleicht hat jemand Antworten auf meine Fragen.
2. – Maja
Kommentar vom 04. Januar 2014 um 21:02
Hallo,
wir haben den Tee immer von einem Tag zum anderen aromatisiert. Die Dosierung könnte schon etwa wie bei uns hinkommen. Überdosieren kann man den Tee wohl eher nicht, wobei ab einer gewissen Menge Öl habe ich den Tee nicht mehr gemocht, weil er dann einfach zu stark nach Bergamotte geschmeckt hat. Einfach mit kleinen Mengen weitertesten. 🙂
Viele Grüße,
Maja
3. – Tom
Kommentar vom 19. März 2015 um 15:02
Habe mir das 100%ig naturreine und fucocumarinfreie Bergamotteöl von Naissance zum Tee aromatisieren gekauft. Jetzt gabe ich darauf aber den Hinweis „nur zur Äusseren Anwendung“ gefunden. Kann jemand dazu etwas sagen, ob dies nur eine standard Vorsichtsfloskel ist?
Tom.
4. – Maja
Kommentar vom 20. März 2015 um 19:35
Das stand bei uns auch drauf glaube ich. Der Punkt wird wohl sein (meine Vermutung), dass das Öl nicht als Lebensmittel verkauft wird weil dann irgendwelche Auflagen dazu kommen die das Öl verteuern würden. Ich habe damals ein Bio Öl gekauft. Es steht ja drauf das das 100% naturrein ist. Was du damit dann machst ist in deiner Verantwortung 😉
5. – Sandrine
Kommentar vom 29. November 2016 um 00:46
ich bin sehr froh, dass ich die „earl grey seite“ gefunden habe und werde es ausprobieren. Der fertig gekaufte schmeckt entweder nach nichts oder mies parfümiert.
Was ist eine first flush p l e m b e? Grüsse, Sandrine
6. – Olli
Kommentar vom 29. November 2016 um 09:16
Plembe
http://www.duden.de/suchen/dudenonline/plempe
Und ich dachte schon das ist ein Wort war nur wir Sachsen wirklich in seiner vollen Bedeutung kennen aber nein das steht sogar im Duden 🙂